Am 15.09.2023 spricht Dr. Monika Hanauska bei einem Workshop zum Thema "Literarische Sachbücher. Formen – Funktionen – Praktiken". Organisiert wird der Workshop von Non Fiktion an der Universität Bonn.
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit literarischen Sachbüchern, eine, Mischgenre aus Sachbuch und Belletristik, das insbesondere in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Ziel des Workshops ist, laut Veranstalter, die "textuellen Verfahrensweisen des Popularisierens, Vermittelns und Veranschaulichens herauszuarbeiten, die eine eigene und unterschätzte Komplexität besitzen," sprich die argumentativen und rhetorischen Strategien sowie Visualisierungstechniken zur anschaulichen und unterhaltsamen Informationsvermittlung. Gefördert wird der Workshop vom Deutschen Literaturfonds und steht in Verbindung mit dem DFG-Graduiertenkolleg "Gegenwart/Literatur".
Monika Hanauska ist Teil der Unit 1 des RHET AI Centers. Gemeinsam mit den anderen Wissenschaftler:innen der Unit beschäftigt sie sich mit der Frage, welche gesellschaftlichen Diskurse um Künstliche Intelligenz geführt werden und welche Narrative und Akteur:innen diese prägen. Neben Monika Hanauska trägt mit Dr. Markus Gottschling noch ein weiteres Mitglied des RHET AI Centers bei der Non Fiktion vor. Fokus seines Vortrags wird die Wissenschaftskommunikation sein – hier aber ohne Künstliche Intelligenz.
Das Thema ‚Künstliche Intelligenz‘ durchdringt immer mehr den Alltag und hat
dementsprechend natürlich auch bereits Eingang in die Sachbuchliteratur gefunden. Mit Titel
wie Künstliche Intelligenz: Was steckt hinter der Technologie der Zukunft? (2021), Künstliche
Intelligenz für Dummies (2019), Künstliche Intelligenz: Wie verändert sich unsere Zukunft?
(2022) oder Künstliche Intelligenz: Vom Schachspieler zur Superintelligenz (2022) versuchen
die Autor:innen, den abstrakten Themenkomplex algorithmenbasierter, selbstlernender
Computeranwendungen einem breiteren Publikum zu vermitteln und gleichzeitig die
politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Implikationen dieser Technologie zu
reflektieren. Dass es sich dabei um eine Form externer Wissenschaftskommunikation (vgl.
Leßmöllmann/Gloning 2020; Hanauska 2020) handelt, steht außer Frage. Doch wie genau
wird der Themenkomplex aufbereitet, um ihn sowohl informativ als auch unterhaltsam einer
interessierten, aber nicht zwangsläufig fachkundigen Leserschaft nahezubringen? Welche
Rolle spielen in diesem Kontext Strategien wie Personalisierung, Narrativierung oder
Herstellung von Alltagsbezügen für eine adressatenorientierte Aufarbeitung (vgl.
Niederhauser 1997; Janich/Kalwa 2018)? Der vorgeschlagene Beitrag möchte sich der
Beantwortung dieser Frage anhand ausgewählter Sachbücher widmen, um auf diese Weise
die Sachbuchforschung aus Perspektive der linguistischen
Wissenschaftskommunikationsforschung zu bereichern.
Literatur
Hanauska, Monika (2020): 27. Historical aspects of external science communication. In:
Annette Leßmöllmann, Marcelo Dascal und Thomas Gloning (Hg.): Science communication.
Boston, Berlin: de Gruyter Mouton (Handbooks of communication science, volume 17), S.
585–600.
Janich, Nina; Kalwa, Nina (2018). Wissenschaftskommunikation. In Frank Liedtke und Astrid
Tuchen (Hg.): Handbuch Pragmatik. Stuttgart: J.B. Metzler, S. 413–422.
Leßmöllmann, Annette; Gloning, Thomas (2020): 1. Introduction. In: Annette Leßmöllmann,
Marcelo Dascal und Thomas Gloning (Hg.): Science communication. Boston, Berlin: de Gruyter
Mouton (Handbooks of communication science, volume 17), S. XI-XIX.
Niederhauser, Jürg (1997); Das Schreiben populärwissenschaftlicher Texte als Transfer
wissenschaftlicher Texte. In: Eva-Maria Jakobs und Dagmar Knorr (Hg.): Schreiben in den
Wissenschaften. Frankfurt/Main, Bern: Peter Lang, S. 107–122.