***Allgemeines***
Das Vernetzungstreffen vom 15.–17. Mai 2024 liegt hinter uns. Mit dabei waren Olaf Kramer, Salina Weber, Anna Köhler, Markus Gottschling und Erwin Feyersinger vom RHET AI Center aus Tübingen und Annette Leßmöllmann, Patrizia Attar und Monika Hanauska aus Karlsruhe. Außerdem waren von unserem Praxispartner Wissenschaft im Dialog Leya Safiyan und Alissa Schüller in Kiel mit dabei.
Organisiert vom Kiel Science Communication Network fand das Vernetzungstreffen zwischen den vier von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungszentren der Wisskomm-Hoch3-Initiative – dem Kiel Science Communication Network, dem Rhine Ruhr Center for Science Communication Research, dem Munich Science Communication Lab und natürlich dem RHET AI Center statt.

***Mittwoch, 15. Mai 2024***
Ankunftstag!
Los ging es am Mittwoch mit einer Podiumsdiskussion zwischen Olaf Kramer (RHET AI), Holger Wormer (RRC), Anna Vollersen (KielSCN) und Sarah Stiller (MSCL). Das Thema: Zielgruppen in der Wissenschaftskommunikation. Wen erreichen wir wo, wie und warum?
Während der Diskussion kamen unter anderem folgende Leitfragen auf: Welche Bedeutung haben Zielgruppen und wie definieren wir sie? Müssen an Wisskommspezifischen Orten (zum Beispiel: Museen) mehr Zielgruppen erreicht werden? Wie erfolgt Zielgruppenansprache technisch und inhaltlich?
In diesem Zuge ist Olaf Kramer besonders wichtig, in Breite zu kommunizieren und dass man die Zielgruppen diversifiziert. Er sieht die Herausforderung im information overload und verweist zudem darauf, dass Wisskomm(-formate) nicht nur in den Metropolen, sondern auch verstärkt dort zugänglich gemacht werden sollen, wo es bisher nur ein geringes Angebot gibt (z.B. in Kleinstädten oder auf dem Land).
Die Diskussion regte auch das Publikum zum Nachdenken an. Ein:e Zuschauende:r sprach die Schwierigkeit des Begriffs der Zielgruppe an. Ist „Zielgruppen erreichen“ überhaupt die richtige Formulierung? Oder leitet einen diese Begrifflichkeit in eine ungewollte andere Richtung? Eine andere Person wollte wissen, welche Rolle der Beziehungsaufbau gegenüber Zielgruppen spielt. Außerdem kam die Frage auf, welche Wirkung die Notwendigkeit des Heraustretens aus der eigenen, gewohnten Kommunikation auf die Wissenschaft und die Wissenschaftler:innen hat.
Zum Abschluss des Tages gab jede Gruppe nochmals ein eigenes Statement ab, um die Diskussion zusammenzufassen.
Gruppen-Statements
MSCL:
Wie können wir besser werden im Zuhören? Wie können wir mehr vom Publikum lernen? Wie können wir genauer untersuchen, welche intendierten und unintendierten Zielgruppen von uns erreicht wurden?
KSCN:
Wir brauchen: Mehr Miteinander, mehr Engagement und mehr Vielfalt!
RRC:
Wir müssen die Rolle der Pressestellen stärken!
RHET AI:
Emotionen sind die Brücke in der Wissenschaftskommunikation, wir brauchen eine Gemeinschaft auf Augenhöhe – wie im Fußballstadium!
Der Tag klang mit einem gemeinsamen Abendessen im Jan & Hein und Klaas & Pit und dem ein oder anderen selbstgezapftem Bier in Kiel aus.
***DONNERSTAG, 16. Mai 2024 ***
Workshoptag!
Der Donnerstag startete frisch mit einer Begrüßung durch Vertreter:innen des Kiel SCN, der Christian-Albrechts-Universität, dem IPN und der Muthesius Kunsthochschule.
Der darauffolgende Vortrag von Anna Vollersen drehte sich um das Thema „Öffentlichkeit“. Gibt es eigentlich eine „breite Öffentlichkeit“? Und ist diese in ihrer Gesamtheit überhaupt erreichbar? Vollersen schlägt vor, statt nach einer breiten Öffentlichkeit lieber nach einer „breiten Öffentlichkeit“ zu fragen und die Heterogenität als Herausforderung zu sehen. Sie erläutert, dass die Erreichbarkeit der Öffentlichkeit auch von individuellen, sozialen und strukturellen Faktoren abhängig ist.
Danach folgte für die Teilnehmenden, mit einem Kaffee oder Tee ausgestattet, in verschiedenen Diskussionscafés in gemütlichen Kleingruppen ein Gespräch über die Themen Zielgruppenansprache, Wisskomm versus Marketing, Transfer zwischen Forschung und Praxis, unterrepräsentierten Gruppen (underserved groups / unidentified expert) und die Persona-Methode. Dabei kam auch der Begriff des Perspektivwechsels auf.
Am Nachmittag spazierte man zu Workshops an verschiedensten Orten (zum Beispiel bei der Digitalen Woche, an der Kiellinie oder der Kieler Forschungswerkstatt am Botanischen Garten) in Kiel. So konnten die Teilnehmenden die Stadt erkunden und direkt im Anschluss im Workshop Wisskommformate zu selbstgewählten Zielgruppen entwickeln.
Anschließend folgte eine Fahrt mit dem Fördedampfer nach Laboe ins Restaurant. Der Abend endete mit einem entspannten Strandaufenthalt bei Sonnenuntergang.

***FREITAG, 17. Mai 2024 ***
Abfahrtstag!
Am Morgen wurden die am vorherigen Tag in den Workshops erarbeiteten Wisskommformate präsentiert. Gewonnen haben Anna Köhler, Patrizia Attar und ihre Gruppe – und zwar einen Gewinner-Blumentopf in Krönchen-Form!

Nach diesem Erfolg, einem gemeinsamen Recap der vergangenen Tage und Abschlussstatements der verschiedenen Beteiligten endet das Vernetzungstreffen. Leider auch mit Verspätungen der deutschen Bahn auf der Heimreise, die mit dem Hochwasser und Starkregen im Südwesten zu kämpfen hatte. Schade, dass man da das sonnige Kiel so schnell wieder hinter sich lassen musste!
Das nächste gemeinsame Vernetzungstreffen wird vom RRC organisiert. Ein genaues Datum steht aber noch nicht fest. Wir freuen uns schon, unsere Wisskomm-Kolleg:innen aus den anderen Zentren wieder zu sehen!
