Diese Woche starten die neuen Journalists-in-Residence, Dr. Anna Henschel und Willem de Haan, ihren Rechercheaufenthalt in Tübingen. Anna Henschel arbeitet bei wissenschaftskommunikation.de als Redakteurin und schreibt dort über Themen rund um Wissenschaftskommunikation. Zudem hat sie über Mensch-Roboter-Interaktion im Fach Psychologie promoviert. Willem de Haan arbeitet im MDR für das Kompetenz Center "Digitale Distribution". Dort ist er bereichsübergreifend zuständig für die Entwicklung und Optimierung der Verbreitung digitaler Angebote
Die neuen Journalists-in-Residence und ihre Recherchethemen
Dr. Anna Henschel
Anna Henschel sieht die sprachliche Vermenschlichung von KI als große kommunikative Herausforderung, besonders durch bildhafte Sprache. In ihrer Recherche geht sie der Frage nach, welche sprachlichen Alternativen es gibt.
"Es ist ein verständlicher Impuls, künstliche Intelligenz zu vermenschlichen, wenn wir sie erklären wollen. Ich möchte herausfinden, wie wir das Thema KI journalistisch begleiten können, ohne Missverständnisse zu begünstigen."
Willem de Haan
Willem de Haan möchte ein KI-gestütztes Zielgruppentesting für journalistische Inhalte entwickeln. Denn die Gewährleistung von Reichweite und die Orientierung an Nutzerbedürfnissen werden im Journalismus immer wichtiger.
"Können KI-gestützte Tools bei der Optimierung der Distribution unterstützen und wenn ja, in welchem Umfang? Das möchte ich im Austausch mit verschiedenen Expert:innen herausfinden", sagt Willem de Haan.
Anna Henschel und Willem de Haan werden am 22.10.2024, 18 Uhr in der Doblerstraße 21 ihre Projekte in einem Open House vorstellen.
WillkommensParty für die neuen Journalists-in-Residence am 22.10.24, 18 Uhr
Projektvorstellung in der Doblerstraße 21
Vorstellung der Journalist-in-Residence Rechercheprojekte von Willem de Haan und Anna Henschel mit Empfang und Interessierte können sich bei Patrick Klügel (patrick.kluegel@uni-tuebingen.de) anmelden (begrenzte Platzzahl).
Was ist das Journalist-in-Residence-Programm?
Das Journalist-in-Residence Programm (abgekürzt JIR) des Cyber Valley richtet sich an erfahrene Journalist:innen, die sich mit Recherchen zu intelligenten Systemen und dem Verhältnis von Journalismus und KI auseinandersetzen möchten. Während ihres Aufenthalts erhalten die Journalists-in-Residence die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen des maschinellen Lernens, Computer Vision und Robotik innerhalb der Cyber Valley Community zu informieren. Ihnen wird die einmalige Chance geboten, Zugang zur exzellenten Forschung der Institutionen des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme, der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie der Universität Stuttgart zu erhalten. Der Aufenthalt bietet Raum für Kreativität und freies Denken über Methoden, zukünftige Werkzeuge und Entwicklungen für KI-gesteuerten oder KI-unterstützten Journalismus.
Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Rhetorische Wissenschaftskommunikation zu Künstlicher Intelligenz (RHET AI) und Cyber Valley können Journalist:innen zu eigenen Themen rund um die Berichterstattung über künstliche Intelligenz recherchieren. Die VolkswagenStiftung fördert das Journalist-in-Residence Programm.
"Ich empfehle die Bewerbung jedem, der bereit ist, tief in die Forschung zu intelligenten Systemen einzutauchen – und gleichzeitig in einer Stadt zu arbeiten, die solche Entwicklungen aufmerksam verfolgt", sagt die Datenjournalistin Christina Elmer, die 2021 Journalist-in-Residence war und jetzt Deutschlands erste Professorin für Datenjournalismus an der Technischen Universität Dortmund ist. Seit dem Pilotprojekt von 2021 hat sich das JIR-Programm als fester Bestandteil der strategischen Ausrichtung des Cyber Valley Public Engagement etabliert. Weitere ehemaligen Journalists-in-Residence sind Julia Merlot vom Spiegel, Bettina Friedrich vom MDR, der freie Journalist Tobias Asmuth und die Journalistin Elena Riedlinger vom WDR.
Das RHET AI Center und das Cyber Valley begrüßen Anna Henschel und Willem de Haan zur fünften Runde des Journalist-in-Residence Programms in Tübingen und wünschen ihnen viel Erfolg für ihre Arbeit!
Fotocredits
1 Foto Anna Henschel: Alexander Walberg
2 Foto Willem de Haan: Kirsten Nijhof