Nachbericht: Workshop mit Mike Schäfer in Tübingen

Am 04. März 2025 waren Mike Schä­fer, Danie­la Mahl und Sophia Volk vom Insti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft und Medi­en­for­schung (IKMZ) von der UZH Zürich im RHET AI Cen­ter zu Gast. Gemein­sam haben wir in einem Work­shop unse­re jewei­li­gen Pro­jek­te und For­schungs­an­sät­ze vor­ge­stellt und Ideen aus­ge­tauscht zu Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on, Ziel­grup­pen, Macht-Struk­tu­ren, KI-Kom­pe­ten­zen und viel mehr.

Gruppenfoto mit 17 Menschen, die draußen auf einem gepflasterten Hof stehen: Im Hintergrund blauer Himmel und der Campus der Stadt Tübingen.
Grup­pen­fo­to wäh­rend des Work­shops. Foto: RHET AI.

Die Eröff­nung mach­ten Olaf Kra­mer und Mar­kus Gott­sch­ling, die nach einer theo­re­ti­schen Ein­füh­rung zum Zusam­men­hang zwi­schen Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on und Rhe­to­rik unser For­schungs­zen­trum kurz vor­stell­ten und einen Über­blick über die ein­zel­nen Arbeits­fel­der und Aus­rich­tun­gen unse­rer fünf Units gaben, um dann zunächst an unse­re Gäs­te aus Zürich zu übergeben.

Mike Schä­fer gab uns einen Ein­blick in die viel­fäl­ti­gen The­men, mit denen er und sei­ne Kolleg:innen vom IKMZ sich beschäf­ti­gen. Dort befor­schen rund 90 Mit­ar­bei­ten­de aus sozi­al­wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve medi­en­ver­mit­tel­te Kom­mu­ni­ka­ti­on als Kern­be­stand­teil moder­ner Medi­en- und Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaf­ten. Die ein­zel­nen Abtei­lun­gen des Insti­tuts, wie bei­spiels­wei­se "Medi­en- und Inter­net­go­ver­nan­ce" oder "poli­ti­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on" oder auch "Medi­en­so­zia­li­sa­ti­on und Medi­en­kom­pe­tenz", bil­den dabei Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zes­se immer aus ihren je spe­zi­fi­schen Per­spek­ti­ven ab.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein in Mike Schä­fers Wir­ken ist das CHESS Kom­pe­tenz­zen­trum – das Cen­ter for Hig­her Edu­ca­ti­on and Sci­ence Stu­dies. Hier wird eben­falls aus auch sozio­lo­gi­schen, erzie­hungs­wis­sen­schaft­li­chen, oder auch wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Per­spek­ti­ven zu Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on geforscht und publi­ziert und so aktiv zum öffent­li­chen Dis­kurs wie auch zur Wei­ter­bil­dung von For­schen­den in die­sem The­ma bei­getra­gen, unter ande­rem in Form eines Zer­ti­fi­kats­pro­gamms. Das CHESS bie­tet über­dies auch Bera­tung für Insti­tu­tio­nen an, auch zu Kommunikationsthemen.

Seminarraum mit mehreren Tischen, Laptops, Schreibutensilien und Beamer und zwei zuhörende Personen im Vordergrund. Im Hintergrund eine Person, die eine Präsentation hält, an die Wand projiziert ein Slide einer Präsentation.
Mar­kus Gott­sch­ling stellt das RHET AI Cen­ter vor. Foto: RHET AI.
Im Vordergrund ein Mann in dunkler Kleidung mit einer Wasserflasche in der Hand. Er redet und deutet gleichzeitig auf das Slide einer Präsentation im Hintergrund. Dort sind mehrere Textblöcke und Grafiken zu sehen.
Mike Schä­fer stellt das IKMZ vor. Foto: RHET AI.

Im Anschluss öff­ne­te sich die Run­de und alle Tübin­ger Teil­neh­men­den stell­ten sich selbst, ihren For­schungs­hin­ter­grund – bei­spiels­wei­se wel­cher Unit am RHET AI Cen­ter sie ange­hö­ren – sowie ihre per­sön­li­chen For­schungs­schwer­punk­te und ‑inter­es­sen vor. Dabei wur­den gleich Fra­ge­stel­lun­gen oder The­men rund um Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­schung und KI für die Dis­kus­si­on spä­ter gesammelt.

Nach einer aus­gie­bi­gen Stär­kung mit schwä­bi­scher Küche, bei der sich fröh­lich wei­ter ken­nen­ge­lernt und aus­ge­tauscht wur­de – von Inter­na­tio­na­li­tät an Hoch­schu­len, über mys­te­riö­se Kar­tof­fel­schlup­fer, hin zu fach­spe­zi­fi­schen The­men wie Sprach­spie­len – ging es in die Gruppenphase:

Grob zusam­men­ge­fasst konn­ten die zuvor gesam­mel­ten Aspek­te den vier The­men­kom­ple­xen "Wiss­Komm und KI", "Literacy/Kompetenz", "Par­ti­zi­pa­ti­on und Pra­xis" und "Macht­struk­tu­ren" zuge­ord­net wer­den. In 20-Minu­ten-Inter­val­len wur­de zwi­schen den ein­zel­nen The­men­ti­schen gewech­selt, so dass jede:r die Chan­ce hat­te, sich zu jedem der Fel­der aus­zu­tau­schen. Dabei kamen vie­ler­lei Ver­schrän­kun­gen und Par­al­le­len in der For­schung zwi­schen den Teil­neh­men­den zuta­ge, aber auch eini­ge frucht­ba­re und inspi­rie­ren­de Anstö­ße und neue Ideen. Ein gro­ßer gemein­sa­mer Nen­ner der viel­fäl­ti­gen bespro­che­nen The­men und Dis­kus­si­ons­rich­tun­gen war der kri­ti­sche und reflek­tier­te Umgang mit KI und wie er gestärkt oder auch erst erzielt wer­den kann – ob auf struk­tu­rel­ler, poli­ti­scher Ebe­ne in Form von KI-Akti­vis­mus oder staat­li­chen KI-Regu­lie­run­gen oder auf indi­vi­du­el­le­rer Ebe­ne durch erfolg­rei­che Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on und die Schaf­fung einer AI-Literacy. 

Dis­kus­sio­nen in Klein­grup­pen an den The­men­ti­schen. Fotos: RHET AI.

Im Anschluss fan­den sich alle gemein­sam noch ein­mal zusam­men und teil­ten im Ple­num ihre Gedan­ken und gesam­mel­ten Ein­drü­cke. Dabei wur­de noch ein­mal deut­lich, wie inspi­rie­rend die­ser Aus­tausch für die ein­zel­nen For­schungs­rich­tun­gen und Pro­jek­te war und dass die Ver­net­zung zwi­schen unse­ren Schwei­zer Gäs­ten von der UZH und dem RHET AI Cen­ter auch für die Zukunft viel­ver­spre­chend ist. Ger­ne wieder!