Drei Tage lang drehte sich auf der AlphaPersuade in Irvine, Kalifornien, alles um Rhetorik und KI-Forschung. Vom 27. – 29. Februar wurde intensiv und begeistert diskutiert, sich ausgetauscht und neue Erkenntnisse wurden erarbeitet.
Während der ersten beiden Tage debattierte und grübelte die interdisziplinäre Gruppe von Rhetoriker:innen, Pädagog:innen, Linguist:innen und Neurowissenschaftler:innen darüber, wie man Rhetorik in die Entwicklung und Implementierung von (generativer) KI einbinden kann. Übergeordnet ging es um Fragen ethischer Standards für Persuasion im KI-Kontext. Das RHET AI Center war dort durch Dr. Markus Gottschling und Prof. Dr. Olaf Kramer vertreten.
Letzterer konnte in seiner Eröffnungskeynote "Persuasive Machines" auf dem Symposium am 29.02. veranschaulichen, wie man auch in der Kommunikation mit interdisziplinärer Zuhörerschaft zielführend mit rhetorischen Fachtermini arbeitet. Er zeigte auf, wie sich die wissenschaftliche Expertise aus der Rhetorik in Bezug auf Persuasion in KI-Technologie auch in der Industrie und KI-Entwicklung einbringen und kommunizieren lässt. Inhaltlich ging es in der Keynote von Olaf Kramer um die großen Herausforderungen, die generative KI aus rhetorischer Perspektive mit sich bringt. So zum Beispiel Fragen der Autorenschaft und Verantwortung oder soziale Implikationen wie die Vermeidung von Fake News, Informationsüberfluss, aber auch die Frage nach Transparenz und Vertrauen in generative KI.
Auch die beiden weiteren Keynotes boten gewinnbringende und spannende Einsichten und Impulse: Tiera Tanksley (UCLA) ging der Frage nach, wie die Erforschung von Bias und Halluzinationen Lösungen für einige der hartnäckigsten Probleme bei der Nutzung von KI bieten kann. Casey Mock (Center for Humane Technology) befasste sich mit der Kehrseite der Persuasion: der Täuschung. Er fragte, wie bereits in der Entwicklung dem entgegengewirkt werden und KI-Technologie so gestaltet werden kann, dass ihre Fähigkeit zur Täuschung minimiert wird. Die AlphaPersuade bot eine hervorragende Plattform für intensiven Austausch und Diskussionen und ließ sowohl Teilnehmer:innen als auch Organisator:innen optimistisch und motiviert aus den drei Tagen herausgehen. Der Austausch soll auf jeden Fall fortgesetzt werden – wir werden darüber informieren.