Bürgerrat

Kein Titel (3503 x 795 px) (2)

Forschungsprojekt

Beschreibung

Im Rah­men des Bürger:innenrats wol­len wir deli­be­ra­ti­ve Par­ti­zi­pa­ti­on mit Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on ver­bin­den. Uns Initiator:innen des Bürger:innenrats KI und Frei­heit ist es dabei ein beson­de­res Anlie­gen, dass die Per­spek­ti­ven ganz unter­schied­li­cher Men­schen über den Bür­ger­rat in den wei­te­ren KI-Dis­kurs und in die poli­ti­schen Ent­schei­dungs­pro­zes­se rund um die öffent­lich geför­der­te KI-For­schung ein­flie­ßen kön­nen. Denn wir sind über­zeugt: Gemein­sam wis­sen wir mehr. Und wenn wir mehr wis­sen, kön­nen wir bes­ser Ent­schei­dun­gen tref­fen, die unse­ren gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Inter­es­sen gerecht wer­den. 

Der Bür­ger­rat wird des­halb durch ein For­schungs­pro­jekt von Anika Kai­ser beglei­tet, das unter­sucht, wel­che Hür­den dem Ein­be­zug von Bürger:innen und damit ihrem Wis­sen, ihren All­tags- und Lebens­er­fah­run­gen und ihren Wert­vor­stel­lun­gen, im Bür­ger­rat ent­ge­gen­ste­hen und wie wir das Wis­sen von Men­schen mit unter­schied­lichs­ten Iden­ti­täts­merk­ma­len pro­duk­tiv ein­be­zie­hen kön­nen. 

Die Daten­er­he­bung erfolgt trans­pa­rent, alle Daten wer­den anony­mi­siert und wer­den aus­schließ­lich zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken erho­ben. 

Das RHET AI Cen­ter der Uni­ver­si­tät Tübin­gen beschäf­tigt sich neben der Umset­zung von Public Enga­ge­ment Events im Rah­men sei­ner For­schungs­pro­jek­te vor allem mit gesell­schaft­li­chen und ethi­schen Aspek­ten bei der Ent­wick­lung von KI-Tech­no­lo­gien. 

Forschungsprojekt

Anika Kaiser

Text folgt in Kürze.

Policy Paper

Entstehung

Das Poli­cy Paper ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit einem Redak­ti­ons­team des Bürger:innenrats. Die Emp­feh­lun­gen wur­den in ins­ge­samt vier Redak­ti­ons­sit­zun­gen vom Redak­ti­ons­team des Bürger:innenrats sprach­lich so über­ar­bei­tet, dass sie mög­lichst ein­fach ver­ständ­lich sind. Dabei wur­de auch über Fra­gen der Visua­li­sie­rung gespro­chen und die­se fest­ge­legt. Anschlie­ßend wur­den die sprach­lich über­ar­bei­te­ten Emp­feh­lun­gen dem gesam­ten rat zur Frei­ga­be über­ge­ben.  

Die Rah­men­tex­te des Poli­cy Papers ent­stan­den mit Hil­fe des Teams der Unit 4 des Rhe­tAI Cen­ters. Dabei war das Ziel den Bürger:innenrat greif­bar, leicht ver­ständ­lich und visu­ell anspre­chend auf­zu­be­rei­ten. Dazu wur­de an den Tex­ten inten­siv zusam­men­ge­ar­bei­tet und die Gra­fi­ken und Visua­li­sie­run­gen sorg­fäl­tig aus­ge­wählt und gestaltet. 

Policy Paper

Download

Das Poli­cy Paper kön­nen sie hier her­un­ter­la­den.

Team

Personen

Anika Kaiser

For­schungs­pro­jekt

anika.kaiser@uni-tuebingen.de

Patrick Klügel

Koor­di­na­ti­on

patrick.kluegel@uni-tuebingen.de

Hanna Broghammer

Hannes Haßmann

Begleit­ver­an­stal­tun­gen

Sarah-Marie Schwegler

Öffent­lich­keits­ar­beit
 

Team

Statements

Ausblick

Empfehlungen

Es soll­te eine trans­pa­ren­te­re Ver­mitt­lung von KI-For­schung in kla­rer Spra­che und geeig­ne­ten For­ma­ten (Web­sei­ten, KI-Mes­sen, Dis­kus­si­ons­run­den, Tage der offe­nen Tür, etc.) stattfinden.
Es soll­te eine Infra­struk­tur für siche­re Daten­spen­den von Bürger:innen und Patient:innen auf­ge­baut wer­den. Eine Über­prü­fung des ethi­schen Umgangs mit den Daten­spen­den durch gewähl­te Kon­troll­orga­ne soll gewähr­leis­tet werden.
Es soll­te eine Sam­mel­stel­le für Vor­schlä­ge zur KI-For­schung durch Bürger:innen (Quo­rum für Vor­schlä­ge, Prü­fung durch Expert:innen) sowie öffent­li­che Mit­tel zur Umset­zung die­ser Vor­schlä­ge ein­ge­rich­tet werden.
Der For­schung zu „KI in den Medi­en“ und deren gesell­schaft­li­chen Fol­gen soll­te ein hoher Stel­len­wert bei­gemes­sen wer­den. Auch der KI-For­schung im Gesund­heits­be­reich und gesell­schaft­li­chen Prio­ri­tä­ten bei der Aus­wahl der For­schungs­the­men soll­te ein hoher Stel­len­wert zukommen.
Es soll­ten Maß­nah­men (wie Wer­be­spots, Ärzt:innengespräche, Events) durch­ge­führt wer­den, die den Bürger:innen das gro­ße Poten­ti­al von Spen­den ihrer anony­mi­sier­ten Gesund­heits­da­ten an die KI-For­schung nahe­brin­gen und sie befä­hi­gen, selbst­ver­ant­wort­li­che Ent­schei­dun­gen zu treffen.
Es soll­te eine bes­se­re Ver­net­zung zwi­schen KI-For­schen­den, Patient:innen und Hausärzt:innen stattfinden.
Daten­spen­den zur Erfor­schung von Pro­ble­men im Ver­kehr und ÖPNV soll­ten erleich­tert werden.
Es soll­ten dau­er­haf­te Bürger:innen-Räte zur Bera­tung der KI-For­schung bei Ver­kehrs­the­men wie bei­spiels­wei­se auto­no­mem Fah­ren, mehr Sicher­heit auf Rad­we­gen, der Reduk­ti­on von CO2 und Fein­staub oder mehr Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten im ÖPNV ein­be­ru­fen werden.
Es soll­te eine trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on von Unsi­cher­hei­ten bei KI-Anwen­dun­gen spe­zi­ell im Ver­kehrs- und Gesund­heits­sek­tor eta­bliert wer­den, um kein fal­sches Sicher­heits­ge­fühl zu vermitteln.

Ausblick

Newsletter

Newsletter Anmeldung

Ratsorganisation

Losverfahren

Für den Bür­ger­rat Künst­li­che Intel­li­genz (BuRa-KI) wur­de ein spe­zi­el­les Los­ver­fah­ren genutzt. Es basiert auf einem erprob­ten Ver­fah­ren aus Baden-Würt­tem­berg, das schon bei frü­he­ren Bür­ger­be­tei­li­gun­gen ein­ge­setzt wur­de. 

Dabei wur­den vier Orte aus Baden-Würt­tem­berg per Zufall aus­ge­wählt – aus ver­schie­de­nen Gemein­de­grö­ßen und aus allen vier Regie­rungs­be­zir­ken. Aus­ge­lost wur­den eine Groß­stadt (über 100.000 Einwohner:innen), eine Mit­tel­stadt (20.000 bis 99.999), eine Klein­stadt (5.000 bis 19.999) und eine klei­ne­re Gemein­de (unter 5.000). Jeder Regie­rungs­be­zirk ist mit einem Ort ver­tre­ten. Wenn eine aus­ge­los­te Gemein­de kei­ne Daten für die Ein­la­dung der Bürger:innen bereit­stel­len kann, wird die nächs­te Gemein­de auf der Lis­te aus­ge­wählt. Soll­te das nicht mög­lich sein, wird die vor­he­ri­ge genom­men. Damit nicht zu vie­le Men­schen aus dem glei­chen Ort ein­ge­la­den wer­den, gibt es eine soge­nann­te Zwei-Pro­zent-Gren­ze: Wenn mehr als zwei Pro­zent der Bevöl­ke­rung einer Gemein­de ein­ge­la­den wer­den müss­ten, wird eine wei­te­re Gemein­de aus dem glei­chen Bezirk dazu­ge­lost. 

Das Ziel des Ver­fah­rens war eine fai­re und viel­fäl­ti­ge Aus­wahl für die Teil­nah­me am Bür­ger­rat. 

Aus­ge­los­te Gemeinden

Ratsorganisation

Demografie

Nach der Aus­lo­sung der teil­neh­men­den Gemein­den wur­den aus den dor­ti­gen Mel­de­re­gis­tern zufäl­lig 3.239 Per­so­nen aus­ge­wählt und ange­schrie­ben. Die­se Men­schen konn­ten sich mel­den, wenn sie Inter­es­se an der Teil­nah­me hat­ten. Ins­ge­samt haben sich 166 Per­so­nen zurück­ge­mel­det, 56 davon hat­ten kein Inter­es­se, 103 woll­ten auf eine Nach­rück­lis­te. 

Aus den inter­es­sier­ten Per­so­nen wur­den schließ­lich 50 Per­so­nen aus­ge­wählt, die mög­lichst gut die Viel­falt der Bevöl­ke­rung in Baden-Würt­tem­berg abbil­den. Dabei wur­de auf ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis von Alter, Geschlecht, Bil­dungs­ab­schluss und Migra­ti­ons­hin­ter­grund geach­tet. Von den 50 ein­ge­la­de­nen Per­so­nen haben 42 tat­säch­lich am Bür­ger­rat teil­ge­nom­men. Unter ihnen waren 21 Frau­en und 21 Män­ner. 19 Teil­neh­men­de hat­ten Abitur oder einen höhe­ren Abschluss, 23 hat­ten einen nied­ri­ge­ren Schul­ab­schluss. 15 Teil­neh­men­de hat­ten einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Auch das Alter war gemischt: Sie­ben Per­so­nen waren zwi­schen 18 und 25 Jah­re alt, acht zwi­schen 26 und 40, 13 zwi­schen 41 und 60 und 14 waren über 60 Jah­re alt. 

Das Ziel war es, eine viel­fäl­ti­ge Grup­pe zu bil­den – mög­lichst nah an der ech­ten Zusam­men­set­zung der Bevöl­ke­rung in Baden-Würt­tem­berg. 

Ratsorganisation

Teilnehmer

Begleitveranstaltungen

KI-Slam

Begleitveranstaltungen

World-Café

Begleitveranstaltungen

Kneippenquiz

Beim KI-Knei­pen­quiz im Kul­tur­bahn­hof Donau­eschin­gen wur­de Künst­li­che Intel­li­genz auf unter­halt­sa­me Wei­se erleb­bar gemacht. Die Ver­an­stal­tung, orga­ni­siert  als zwei­te Begleuit­ver­an­stal­tung des Bür­ger­rats „KI und Frei­heit“ der Uni­ver­si­tät Tübin­gen, kom­bi­nier­te Wis­sens­ver­mitt­lung mit inter­ak­ti­vem Team­spiel. 

Teil­neh­men­de tes­te­ten ihr Wis­sen zu KI, beant­wor­te­ten Fra­gen im Mul­ti­ple-Choice- und offe­nen For­mat – und stell­ten sich der Her­aus­for­de­rung, ech­te Kat­zen­fo­tos von KI-gene­rier­ten Bil­dern zu unter­schei­den. Dabei wur­den wis­sen­schaft­li­che Hin­ter­grün­de auf ver­ständ­li­che Wei­se erklärt: von typi­schen Erken­nungs­merk­ma­len KI-gene­rier­ter Bil­der bis hin zu phi­lo­so­phi­schen Gedan­ken­spie­len wie dem „Paper­clip Maxi­mi­zer“. 

Auch ChatGPT ver­such­te sein Glück beim Raten – lan­de­te aber nur auf Platz vier. 

Das Event war ein gelun­ge­ner Auf­takt für wei­te­re Quiz­aben­de, bei denen Wis­sen­schaft und Gesell­schaft auf Augen­hö­he ins Gespräch kom­men. 

Ratsverlauf

1. Sitzung

Die ers­te Rats­sit­zung in Tübin­gen hat­te zum Ziel, dass sich die Bürger:innen zunächst ken­nen­ler­nen und Inter­es­se am The­ma For­schung und Frei­heit bei KI ent­wi­ckeln. Außer­dem soll­te das Ziel des Bürger:innenrats, also das Hin­ar­bei­ten auf die Emp­feh­lun­gen, klar kom­mu­ni­ziert wer­den.  Dafür gab es ver­schie­de­ne Ken­nen­lern­spie­le, die nach dem Begrü­ßungs­teil den Beginn der Sit­zung aus­mach­ten. Außer­dem leg­ten die Bürger:innen fest, was ihnen in Bezug auf die Dis­kus­si­ons­kul­tur wich­tig war. Nach dem Ken­nen­ler­nen ging es mit einem Impuls­vor­trag zum The­ma „Was ist KI“ von Frau Lux­burg wei­ter. Nach dem Vor­trag tausch­ten die Bürger:innen sich in Klein­grup­pen im Foy­er aus. Außer­dem spra­chen sie dar­über, wie sich das Bild von KI geän­dert hat. Anschlie­ßend konn­ten die Bürger:innen in einem „Markt­platz der KI“ ver­schie­de­ne KI-For­schungs­pro­jek­te ken­nen­ler­nen und den For­schen­den Fra­gen dazu stel­len. Nach der Mit­tags­pau­se ging es in Klein­grup­pen wei­ter, die sich in einem rotie­ren­den Sys­tem mit Expert:innen aus­tausch­ten und die For­schungs­gra­fik der Uni Tübin­gen ver­traut mach­ten. Abge­schlos­sen wur­de die ers­te Rats­sit­zung von einer Feed­back­run­de und dem Aus­blick auf die zwei­te Sit­zung. 

Ratsverlauf

2. Sitzung

Die zwei­te Rats­sit­zung fand in Donau­eschin­gen statt. Ziel die­ser Sit­zung war es zu dis­ku­tie­ren, ob die gesell­schaft­li­che Beglei­tung von KI-For­schung wich­tig ist und ob es einen Aus­tausch zwi­schen Wis­sen­schaft und Gesell­schaft braucht. Nach einer Begrü­ßung, in der Pro­fes­sor Kra­mer auch auf die Bedeu­tung der Begleit­for­schung ein­ging und einem kur­zen Worm-up, wur­de noch ein­mal kurz auf die For­schungs­gra­fik in Bezug auf Unter­schie­de von öffent­li­cher und pri­va­ter For­schung ein­ge­gan­gen. Die für die­se Sit­zung wich­ti­gen Expert:innen plat­zier­ten sich jeweils dazu. Anschlie­ßend stell­ten sie sich und das Pro­jekt, in dem sie arbei­ten, vor. Anschlie­ßend dis­ku­tier­ten die Bürger:innen in Klein­grup­pen an jedem ein­zel­nen Bei­spiel­pro­jekt der Expert:innen Fra­gen zur gesell­schaft­li­chen Beglei­tung die­ser. Nach der Mit­tags­pau­se dis­ku­tier­ten die Klein­grup­pen dann auf Basis der Infor­ma­tio­nen, die in den vor­he­ri­gen Gesprä­chen erar­bei­tet wur­den über die Fra­ge ob und war­um ein Aus­tausch zwi­schen Wis­sen­schaft und Gesell­schaft wich­tig ist. Die Teil­neh­men­den mar­kier­ten dann mit­hil­fe von Kle­be­punk­ten ihre Ein­schät­zung auf einem Pla­kat. Anschlie­ßend wur­de im Ple­num über KI-The­men im All­tag und For­schungs­be­tei­li­gung gespro­chen und ver­schie­de­ne Stu­fen der Betei­li­gung vor­ge­stellt. Herr Sosa­ric stell­te dann als Ver­tre­ter des Bürger:innenrats For­schung noch vor wo die Unter­schie­de zwi­schen dem Bürger:innenrat For­schung und dem Bürger:innenrat KI und Frei­heit lie­gen. Auch im Gespräch mit ihm wur­de auf die Betei­li­gungs­stu­fen ein­ge­gan­gen. Zum Abschluss gab es wie­der einen Aus­blick auf die nächs­te Rats­sit­zung und eine Feed­back­run­de. 

 

Ratsverlauf

3. Sitzung

Die drit­te Sit­zung, die in Rott­weil statt­fand, hat­te zum Ziel, dass der Grund­stein für die Emp­feh­lun­gen gelegt wird, indem die The­men die­ser fest­ge­legt wer­den und auch schon dar­an gear­bei­tet wird. Zu Beginn der Rats­sit­zung gab es als Ein­stieg eine Fan­ta­sie­rei­se, die KI im All­tag greif­ba­rer machen soll­te. Im Anschluss wur­den die The­men, die in der 2. Sit­zung von den Bürger:innenrat als wich­ti­ge The­men in Bezug auf gesell­schaft­li­che Beglei­tung genannt wur­den, noch ein­mal vor­ge­stellt und ergänzt. Auch die For­schungs­pha­sen wur­den mit auf­ge­grif­fen. Danach bestimm­ten die Bürger:innen über eine Abstim­mung mit Kle­be­punk­ten die für sie fünf wich­tigs­ten The­men. Die Bürger:innen ent­schie­den sich dann jeweils für eins der fünf The­men, die ins­ge­samt prio­ri­siert wur­den, und arbei­te­ten inhalt­lich dar­an und ent­wi­ckel­ten Emp­feh­lun­gen. Nach dem Mit­tag­essen stell­ten dieBürger:innen die Ergeb­nis­se der Klein­grup­pen in einem Rund­gang vor. Jeweils zwei Grup­pen­mit­glie­der blie­ben bei ihrem Pla­kat, die ande­ren Teil­neh­men­den konn­ten sich die Ergeb­nis­se der rest­li­chen Grup­pen anschau­en und Fee­back geben. Die­ses Feed­back wur­de dann in einer erneu­ten Klein­grup­pen­ar­beit in den ursprüng­li­chen Klein­grup­pen ein­ge­ar­bei­tet. In einem Gal­lery Walk konn­ten die Teil­neh­men­den dann ihre Mei­nung zu den erar­bei­te­ten Pla­ka­ten abge­ben. Danach berei­te­ten die Bürger:innen den Besuch der Minis­te­rin gemein­sam im Ple­num vor. Einer­seits durch einen kur­zen Vor­trag von Pro­fes­sor Kra­mer und auch durch das Bil­den eines Sprecher:innenteams. Es wur­den außer­dem die The­men fest­ge­legt, über die beim Besuch gespro­chen wer­den soll. Die Sit­zung wur­de, wie auch die zwei Sit­zun­gen davor, mit einem Aus­blick und einer Feed­back­run­de been­det.   

Ratsverlauf

4. Sitzung

Die vier­te Sit­zung fand in Stutt­gart statt. Neben dem Besuch der Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin war es das Ziel der Sit­zung die Emp­feh­lun­gen zu fina­li­sie­ren und im Rat abzu­stim­men. Der Vor­mit­tag der Sit­zung war ganz dem Besuch der Minis­te­rin vor­be­hal­ten. Nach einem kur­zen Impuls die­ser, stell­te das Sprecher:innenteam des Bürger:innenrats vor, was erar­bei­tet wur­de. Dabei wur­de die Ent­wick­lung des Rats, das The­men­clus­ter und die Wünsche/Erwartungen der Bürger:innen bespro­chen. Im anschlie­ßen­den Gespräch mit der Minis­te­rin konn­ten Fra­gen geklärt wer­den und indi­vi­du­el­le Wün­sche for­mu­liert wer­den. Nach dem Mit­tag­essen wur­den dann die Emp­feh­lun­gen fina­li­siert und abge­stimmt. Zuerst die Fra­ge nach der Wich­tig­keit von Aus­tausch zwi­schen Wis­sen­schaft und Gesell­schaft. Dazu wur­den sich die Argu­men­te noch ein­mal in 3er Grup­pen ange­schaut. Im Ple­num konn­ten dann Ände­rungs­vor­schlä­ge ein­ge­bracht wer­den. Anschlie­ßend wur­de durch Dau­men­zei­chen abge­stimmt, ob alle Teil­neh­men­den damit ein­ver­stan­den sind und ggf. noch ein­mal dis­ku­tiert und abge­än­dert. Danach schau­ten sich die Bürger:innen die The­men­pla­ka­te und dazu for­mu­lier­ten Emp­feh­lun­gen in Klein­grup­pen noch ein­mal an und es konn­ten Anmer­kun­gen gemacht wer­den. Die­se wur­den dann im Ple­num bespro­chen und die Emp­feh­lun­gen ggf. nach Kon­sens im Rat geän­dert. Wenn kein Kon­sens erzielt wer­den konn­te, wur­de über Men­ti­me­ter abge­stimmt. Nach­dem über alle Emp­feh­lun­gen ein Kon­sens erzielt wur­de oder über Men­ti abge­stimmt wur­de, gab es zum Abschluss der vier­ten Sit­zung noch einen Aus­blick auf die Redak­ti­ons­ar­beit und das Sprecher:innenteam sowie die Über­ga­be der Emp­feh­lung. Abge­schlos­sen wur­de der Rat mit einer Abschluss­run­de, in der jede Per­son, die das woll­te, noch ein­mal zu Wort kom­men konn­te. 

Expert:innen

1. Sitzung

Prof. Dr. Ulrike von Luxburg

Pro­fes­so­rin für Metho­den des maschi­nel­len Ler­nens, Spre­che­rin des Exzel­lenz­clus­ters “Maschi­nel­les Ler­nen für die Wis­sen­schaf­ten”, Uni­ver­si­tät Tübingen

„In mei­nem Impuls ging es mir dar­um, tech­ni­sches Hin­ter­grund­wis­sen wei­ter­zu­ge­ben: Was ist das Grund­prin­zip von maschi­nel­lem Ler­nen? Wich­tig war mir aber vor allem zu erfah­ren, was die Men­schen bewegt.“

Prof. Dr. Philipp Hennig

Pro­fes­sor für Metho­den des maschi­nel­len Ler­nens, Mit­glied im Exzel­lenz­clus­ter “Maschi­nel­les Ler­nen für die Wis­sen­schaf­ten”, Uni­ver­si­tät Tübingen

„Mir war es beson­ders wich­tig deut­lich zu machen, dass das obers­te Ziel der Uni­ver­si­tät als Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on die Aus­bil­dung von Expert:innen und reflek­tier­ten Staatsbürger:innen auf Spit­zen­ni­veau ist. Der Wert der For­schung ent­steht auch aus den Men­schen, die die­ses Wis­sen nach ihrer Aus­bil­dung an der Uni­ver­si­tät wert­stif­tend ein­set­zen und damit direkt oder indi­rekt zur Erhal­tung unse­rer Frei­heit beitragen.“

Prof. Dr. Jessica Heesen

Lei­te­rin des Schwer­punkts “Medi­en­ethik, Tech­nik­phi­lo­so­phie & KI” am Inter­na­tio­na­len Zen­trum für Ethik in den Wis­sen­schaf­ten, Uni­ver­si­tät Tübingen

 „Für mich war wich­tig zu beto­nen, dass Frei­heit in der Wis­sen­schaft auch in Bezug auf gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung gedacht wer­den muss. Nur so kön­nen die Vor­tei­le der KI gerecht ver­teilt werden.“

Lisa Haxel

Psy­cho­lo­gin und Pro­mo­vie­ren­de im Exzel­lenz­clus­ter “Maschi­nel­les Ler­nen für die Wis­sen­schaf­ten”, Uni­ver­si­tät Tübingen

„Ich habe gezeigt, wie der Weg zu KI-gestütz­ten medi­zi­ni­schen The­ra­pien durch inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit und hohe ethi­sche Stan­dards geprägt sein soll­te – von der ers­ten Simu­la­ti­on bis zur kli­ni­schen Praxis.“

Jonas Beck

Phy­si­ker und Pro­mo­vie­ren­der im Exzel­lenz­clus­ter “Maschi­nel­les Ler­nen für die Wis­sen­schaf­ten”, Uni­ver­si­tät Tübingen

„Mir war es beson­ders wich­tig, dass die Bürger:innen sich inter­ak­tiv mit KI-Anwen­dun­gen aus­ein­an­der­set­zen konn­ten. Auf die­se Wei­se konn­ten sie ihre eige­nen Expe­ri­men­te durch­füh­ren und grund­le­gen­de Funk­ti­ons­wei­sen oder Pro­ble­ma­ti­ken sel­ber entdecken.“

Expert:innen

2. Sitzung

Prof. Dr. Olaf Kramer

Pro­fes­sor für Rhe­to­rik und Wis­sens­kom­mu­ni­ka­ti­on am Semi­nar für All­ge­mei­ne Rhe­to­rik, Spre­cher des RHET AI Cen­ters, Uni­ver­si­tät Tübingen

 „Mir war es wich­tig, den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zu ver­mit­teln, dass sie Wis­sen­schaft ver­trau­en kön­nen und im For­schungs­pro­zess das Stre­ben nach ver­läss­li­chen Erkennt­nis­sen obers­te Prio­ri­tät hat. Auch wenn man Wis­sen­schaft ver­trau­en kann, ist es aber wich­tig, immer wie­der dar­über nach­zu­den­ken, wel­che sozia­len, kul­tu­rel­len und gesell­schaft­li­chen Fol­gen For­schungs­er­geb­nis­se haben und ethi­sche Leit­plan­ken zu setzen.“

Kerstin Rau

Geo­gra­phin und Pro­mo­vie­ren­de im Exzel­lenz­clus­ter “Maschi­nel­les Ler­nen für die Wis­sen­schaf­ten”, Uni­ver­si­tät Tübingen

 „Es war mir wich­tig zu zei­gen, dass Künst­li­che Intel­li­genz nicht nur in klas­si­schen Anwen­dungs­fel­dern, son­dern auch in der Boden­for­schung eine Rol­le spielt und dass wir als For­schen­de sie trans­pa­rent und fair gestal­ten möchten.“

Prof. Dr. Wilhelm Stork

 Wis­sen­schaft­li­cher Direk­tor am Karls­ru­her For­schungs­zen­trum Infor­ma­tik (FZI), Pro­fes­sor am Karls­ru­her Insti­tut für Tech­no­lo­gie, Uni­pre­neur und Lei­ter des KI Real­la­bors fürs Gesund­heits­we­sen BW

„Ich habe klar­ge­stellt, dass die Wis­sen­schaft zwar Lösun­gen für gesell­schaft­li­che Pro­ble­me, z.B. im Gesund­heits­we­sen, anbie­ten kann, die­se aber durch büro­kra­ti­sche Hemm­nis­se gar nicht oder erst nach Jahr­zehn­ten und mit extrem hohen Kos­ten umge­setzt wer­den kön­nen. Jedes noch so gute Ver­fah­ren birgt nicht nur Chan­cen, son­dern auch Risi­ken. Wer Risi­ken ver­mei­den will, wird auch den Nut­zen vermeiden.“

Katharina Schmidt

 Grün­de­rin und Chief Exe­cu­ti­ve Offi­cer von apic.ai, Mit­glied im Cyber Val­ley Public Advi­so­ry Board

 „Es war mir wich­tig zu zei­gen, dass Künst­li­che Intel­li­genz nicht nur in klas­si­schen Anwen­dungs­fel­dern, son­dern auch in der Boden­for­schung eine Rol­le spielt und dass wir als For­schen­de sie trans­pa­rent und fair gestal­ten möchten.“

Nadine Lahn, M.A.

Wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin im Pro­jekt “KI-Stu­di­os” am Fraun­ho­fer-Insti­tut für Arbeits­wirt­schaft und Orga­ni­sa­ti­on IAO

 „Aus der Per­spek­ti­ve der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on ist es wich­tig, deut­lich zu machen, dass wir die Bürger:innen zuerst über KI infor­mie­ren müs­sen und dort abho­len, wo sie mit ihrem Wis­sen ste­hen – sodass sie sich befä­higt füh­len, an Ent­schei­dungs­pro­zes­sen rund um das The­ma KI teil­ha­ben zu können.“

Expert:innen

3. Sitzung

Carolin Moser, M.A.

Wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin in der For­schungs­grup­pe „Real­la­bor­for­schung gestal­ten“ am Insti­tut für Tech­nik­fol­gen­ab­schät­zung und Sys­tem­ana­ly­se (ITAS), Karls­ru­her Insti­tut für Technologie

„Mir war beson­ders wich­tig zu ver­mit­teln, was ich unter dem Ansatz ‚Real­la­bor‘ ver­ste­he und wel­che Zie­le in die­sen Expe­ri­men­tier­räu­men ver­folgt wer­den. Real­la­bo­re sind Orte des Aus­pro­bie­rens und Mit­ge­stal­tens. Ich habe den Ein­druck, dass die­ses Betei­li­gungs­for­mat vie­len Bürger:innen noch wenig bekannt ist.“

Benedikt Haupt, M.A.

 Wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter im Pro­jekt “future­ho­mes­to­ries” am Insti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Medi­en­wis­sen­schaft, Uni­ver­si­tät Leipzig

 „Im Rah­men des Rats war es mir ein beson­de­res Anlie­gen, den Bürger:innen die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten auf­zu­zei­gen, wie Men­schen außer­halb der Wis­sen­schaft – als Expert:innen ihres All­tags, der von den Tech­no­lo­gien betrof­fen sein wird – in For­schungs­pro­zes­se rund um KI ein­ge­bun­den wer­den können.“

Expert:innen

4. Sitzung

Zur 4. Sit­zung wur­den kei­ne Expert:innen eingeladen.

Teilnehmer:in

 „Das Tol­le an die­sem Bür­ger­rat war, dass unab­hän­gig von unse­ren Bil­dungs­ab­schlüs­sen alle gehört wur­den und jeder etwas bei­tra­gen konn­te. Ein Gefühl, das mir sel­ten in der Gesell­schaft ver­mit­telt wird. Die Atmo­sphä­re war gut, weil sich alle wert­ge­schätzt haben.“

Teilnehmer:in

„Bei aller poli­ti­schen Zer­wor­fen­heit schaf­fen wir es hier in Deutsch­land trotz­dem, uns zusam­men­zu­set­zen und einen Kon­sens zu einem The­ma zu fin­den. Das gibt mir Hoff­nung für die Zukunft.“

Teilnehmer:in

„Ich habe zum ers­ten Mal Demo­kra­tie an der Basis erlebt. Mir hat es einen Hau­fen Freu­de gemacht, hier zu sein. Das neh­me ich als Lebens­ge­fühl mit – denn das ist nicht alltäglich.“