Dr. Anne Burkhardt vertritt das RHET AI Center auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft in Halle (28.09.–01.10.22)
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) dreht sich dieses Jahr um "Arbeit" – ein Thema, das vielfältige Anknüpfungspunkte zur Künstlichen Intelligenz und der Transformation der Arbeitswelt aufweist.
Anne Burkhardt vertritt das RHET AI Center im Panel "Arbeit & Ausbeutung im südamerikanischen Film" mit einem Beitrag über das mexikanische Science-Fiction Drama "Sleep Dealer" (Alex Rivera, 2008). In einer hochtechnisierten Welt werden mexikanische Fabrikarbeiter:innen mittels immersiver Technik an ein Computersystem angeschlossen, mit dessen Hilfe sie Roboter in den USA virtuell fernsteuern. Indem sie ihre Körper und ihre Lebensenergie in den Dienst der Maschine stellen, werden sie sinnbildlich zu einem untergeordneten Rädchen im System der kapitalistischen Wertschöpfungskette. Zugleich verschränkt der Film transhumanistische Diskurse um die technische Erweiterung des Menschen mit solchen um die Zukunft der (Arbeits-)Migration in Zeiten globalisierter Automatisierungsprozesse. Er macht deutlich, dass bestehende Machtasymmetrien zwischen Globalem Norden und Süden durch den Fortschritt auf dem Gebiet intelligenter, automatisierter und immersiver Technologien Gefahr laufen sich zu verschärfen.
Die film- und diskursanalytisch fundierte Analyse von "Sleep Dealer" vertritt eine dekoloniale Perspektive und zielt darauf ab, eurozentrische Vorstellungswelten in Bezug auf die Zukunft der Arbeit um Perspektiven aus dem Globalen Süden zu erweitern.