Fachtagung Lehrstuhl Prof. Annette Leßmöllmann
Kommunikation im digitalen Raum und in den Sozialen Medien ist niedrigschwellig und vielstimmig: (Fast) jede*r kann Beiträge posten, sich an Diskussionen beteiligen und den digitalen Diskursraum nutzen.
Die aktuelle Diskursöffentlichkeit lässt sich als ein Netzwerk von Akteur*innen und Inhalten beschreiben, die durch kommunikative Akte miteinander verbunden sind. Dabei können „neue“ Akteur*innen (z. B. Influencer*innen, Aktivist*innen) sehr große Communities bilden, die traditionelle Inhalte in den Schatten stellen. Verstehen und Verständigung stellt für die sprachlich orientierte Medienforschung die kommunikativen Gelingenskriterien (z. B. Adressatenorientierung, Herstellen von Common Ground etc.) im Digitalen auf den Prüfstand. Das wird durch synthetische Medien verschärft, bei denen Diskurs-Inhalte durch Technologien der Künstlichen Intelligenz verändert oder generiert werden. Die zunehmende Polarisierung von digital geführten Diskursen lässt diese Aspekte ebenso akut werden wie das vermehrte Auftreten von Fake News und Verschwörungsnarrativen. Verstehen und Verständigung ist nicht zwingend an Tatsachenbezug gekoppelt – im Zweifel gilt das, was kohärent wirkt, als „richtig“. Wie nehmen Diskursteilnehmer*innen diese Kommunikation wahr und wie ist Verstehen und Verständigung rezeptionsseitig zu beurteilen? Mit der Tagung möchten wir (diskurs-) und pragmalinguistische, rezeptionsanalytische, kommunikationswissenschaftliche sowie rhetorische Perspektiven auf das Thema eröffnen.
Die Tagung findet vom 29.02. bis 01.03.2024 am Karlsruher Institut für Technologie im Department für Wissenschaftskommunikation statt. Zur Einstimmung auf die Tagung veranstalten wir am 28.02.2024 ein Get-Together mit gemeinsamem Umtrunk und Abendessen. Sie finden alle Informationen sowie das Tagungsprogramm auf der Tagungswebsite.
Mehr Informationen zu Fragestellungen und Themen finden Sie im Call for Papers.