Symbolbild: Piktogramm einer vortragenden Person vor einem Publikum.

Vorstellung des neuen Forschungsfokus der GAL beim Artificial Friday am 17.05.24

Am 17.05.2024 wur­de der neue For­schungs­fo­kus Künst­li­che Intel­li­genz der Gesell­schaft für Ange­wand­te Lin­gu­is­tik (GAL) im Online-Kol­lo­qui­um Arti­fi­ci­al Fri­day vor­ge­stellt. Sowohl beim Arti­fi­ci­al Fri­day als auch beim neu­en GAL-For­schungs­fo­kus Künst­li­che Intel­li­genz steht die For­schung über die Zusam­men­hän­ge von Spra­che, Kul­tur und Künst­li­cher Intel­li­genz im Vor­der­grund. Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Pro­gramm des Arti­fi­ci­al Fri­days und Anmel­de­mög­lich­kei­ten fin­den sich hier.

Die Key­note für die Ver­an­stal­tung lie­fer­te Prof. Dr. Simon Mei­er-Viera­cker, Inha­ber der Pro­fes­sur für Ange­wand­te Lin­gu­is­tik an der TU Dres­den. Unter dem Titel "No Choice: Über­le­gun­gen zur Sti­lis­tik gene­rier­ter Tex­te" ging er der Fra­ge nach, wie Stil, Wahr­schein­lich­kei­ten und LLMs zusam­men­hän­gen – sind die­se "sys­tems of pro­ba­bi­li­ties"? Wei­sen KI-gene­rier­te Tex­te eine eige­ne Sti­lis­tik auf oder wird die­se durch den Benut­zer gewählt?

Anschlie­ßend dar­an stell­ten Dr. habil. Nina Kal­wa und Prof. Dr. Annet­te Leßm­öll­mann den neu­en GAL-For­schungs­fo­kus Künst­li­che Intel­li­genz vor. Er ist neben "Geflüch­te­te" und "Digi­ta­le Infra­struk­tu­ren für die ange­wand­te Lin­gu­is­tik" (GAL- DIAL) der drit­te und neu­es­te For­schungs­fo­kus der Gesell­schaft. Er liegt quer zu den bereits bestehen­den Sek­tio­nen, mit denen sich die GAL beschäf­tigt, und führt ver­schie­dens­te Teil­dis­zi­pli­nen der Lin­gu­is­tik zusam­men – von der Psy­cho­lin­gu­is­tik über die Inter­ak­ti­ons­lin­gu­is­tik bis hin zur Dis­kurs­lin­gu­is­tik und Fach­di­dak­tik. Ziel ist es unter ande­rem, Linguist:innen, die sich mit dem The­ma KI beschäf­ti­gen, zu ver­net­zen. Der GAL-For­schungs­fo­kus Künst­li­che Intel­li­genz gene­riert noch mehr Sicht­bar­keit für eine lin­gu­is­ti­sche KI-For­schung, wie sie auch von der Unit 1 des RHET AI Cen­ters ver­tre­ten wird: Mehr zu unse­rer Dis­cour­se and Nar­ra­ti­ve Unit kann hier nach­ge­le­sen werden.

Von zen­tra­lem Inter­es­se ist für den neu­en For­schungs­fo­kus das Ver­hält­nis von Spra­che und KI zuein­an­der: Wo sind gesell­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen von KI auf sprach­li­cher Ebe­ne erkenn­bar und wo tre­ten sie im öffent­li­chen Dis­kurs auf? Als Bei­spie­le hier­für führ­ten Kal­wa und Leßm­öll­mann unter ande­rem Deepf­akes und den Aus­tausch dar­über an, oder auch Gen­der­zu­schrei­bun­gen bei ein­gangs neu­tral design­ten Robo­tern, die im Ver­lauf des Spre­chens mit ihnen oder über sie auf­kom­men. Wei­te­re Fra­gen, mit denen sich im Rah­men des For­schungs­fo­kus KI beschäf­tigt wer­den könn­te, lau­ten bei­spiels­wei­se "Repro­du­zie­ren Sprach­as­sis­ten­ten Gen­der-Ste­reo­ty­pe oder ver­stär­ken sie gar?", "Wie ver­än­dert das sprach­li­che Inter­agie­ren mit Chat­bots den Sprach­ge­brauch?", "Wel­che Kon­zep­tua­li­sie­run­gen von KI prä­gen den öffent­li­chen Dis­kurs?", "Wie soll­ten Pfle­ge­ro­bo­ter mit Nutzer:innen spre­chen, damit Ver­trau­en in sie erhöht wer­den kann?" oder "Wie kön­nen KI-gene­rier­te Tex­te im Schul­un­ter­richt sinn­voll und kri­tisch-refle­xiv ein­ge­setzt wer­den?". Die For­schungs­er­geb­nis­se sol­len eine infor­mier­te öffent­li­che Debat­te über KI anre­gen und ermöglichen.

In die Vor­stel­lung des GAL-For­schungs­fo­kus war eine digi­ta­le Pos­ter­prä­sen­ta­ti­on inte­griert, die einen ers­ten span­nen­den Ein­blick in die Arbeit betei­lig­ter Forscher:innen gewähr­ten. Hier stell­te zunächst Dr.Tamara Bod­den (Kas­sel) unter dem Titel "Arti­fi­ci­al Gen­der – The Lin­gu­i­stic Con­s­truc­tion of Gen­der in AI" ihre For­schung zur Kon­struk­ti­on von Geschlecht bei Robo­tern und KI-Sys­te­men vor. Alys­sa Sara Kutz­ner (Wup­per­tal) leis­te­te mit der Dart­stel­lung ihres Pro­mo­ti­ons­pro­jekts über den trans­for­ma­ti­ven Ein­fluss von Künst­li­cher Intel­li­genz auf das Schrei­ben im Sekun­dar­be­reich einen Bei­trag aus schreib­di­dak­ti­scher Per­spek­ti­ve. Das drit­te Pos­ter wur­de von Dr. Kuan­yong Qui (Zürich/Shanghai) vor­ge­stellt. Unter dem Titel "Sha­ping AI in Chi­ne­se and Ger­man Media Dis­cour­se Pre- and Post-Launch of ChatGPT" ging sie auf die Unter­schie­de media­ler Nar­ra­ti­ve chi­ne­si­scher und deutsch­spra­chi­ger Medi­en über KI inner­halb der letz­ten sechs Jah­re ein. Wir freu­en uns auf zahl­rei­che wei­te­re Ein­bli­cke und High­lights, die im Rah­men des For­schungs­fo­kus KI erar­bei­tet und prä­sen­tiert wer­den. Der nächs­te bereits fest­ste­hen­de Ter­min ist die GAL-Jah­res­ta­gung: Hier wird der For­schungs­fo­kus erneut prä­sen­tiert und über aktu­el­le Bei­spie­le aus der For­schung infor­miert. Zudem wird es am 11.10.2024 einen Metho­den­work­shop für Forscher:innen geben, die im Bereich Lin­gu­is­tik und KI promovieren.In die­sem Abschnitt hal­ten wir Sie wei­ter­hin über Neu­ig­kei­ten aus dem For­schungs­fo­kus KI auf dem Laufenden