Nachwuchsforschende sprachfähig machen: RHET AI x imprs-is Trainingsreihe 2024

Im Früh­jahr 2024 bot sich für Ph.D.-Studierende der Inter­na­tio­nal Max Planck School for Intel­li­gent Sys­tems (imprs-is) bereits zum zwei­ten Mal die Gele­gen­heit, an der RHET AI Trai­nings­rei­he zur Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on teilzunehmen.

Die imprs-is wur­de im Herbst 2017 ins Leben geru­fen und ist die offi­zi­el­le Ph.D.-Akademie des Cyber Val­leys. Damit ist sie ein Gemein­schafts­pro­jekt der Uni­ver­si­tät Tübin­gen mit der Uni­ver­si­tät Stutt­gart und hat es sich zum Ziel gesetzt, her­aus­ra­gen­de Ph.D.-Student:innen im Bereich der Intel­li­gen­ten Sys­te­me aus­zu­bil­den und in ihrer For­schung best­mög­lich zu unter­stüt­zen. Dabei ist die imprs-is inter­na­tio­nal aus­ge­rich­tet und ver­gibt min­des­tens 70% der Plät­ze an nicht-deut­sche Studierende.

Als RHET AI Cen­ter ist es eines unse­rer Kern­an­lie­gen, durch unse­re Exper­ti­se gute Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on zu Künst­li­cher Intel­li­genz zu för­dern. Unse­re Unit 3: "Kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz" hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, prak­ti­sche Kom­pe­ten­zen in der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on an jene zu ver­mit­teln, die am engs­ten an der For­schung zu KI dran sind: die Wissenschaftler:innen selbst. Aus die­ser Moti­va­ti­on her­aus ent­stand auch die Zusam­men­ar­beit mit der imprs-is.

Die jun­gen For­schen­den hat­ten die Mög­lich­keit an zwei Trai­nings­mo­du­len teil­zu­neh­men, die unab­hän­gig von­ein­an­der besucht wer­den konn­ten und vor Ort im Max Planck Insti­tut in Tübin­gen statt­fan­den. Unter dem Titel "Foun­da­ti­ons of Sci­ence Com­mu­ni­ca­ti­on" ver­mit­tel­ten Mar­kus Gott­sch­ling und Micha­el Pel­zer Grund­la­gen an die Teil­neh­men­den des Work­shops. Dafür wur­den zunächst Mög­lich­kei­ten, Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on gemein­sam erar­bei­tet und die ver­schie­de­nen Dimen­sio­nen, in denen Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on statt­fin­den kann, auf­ge­zeigt. Fra­gen wie: "An wen rich­tet sich mei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on? Wel­ches Wis­sens­ni­veau hat die­se Ziel­grup­pe? Wie kann ich mei­ne Inhal­te span­nend ver­mit­teln? Was ist das Ziel mei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on?", wur­den als Grund­bau­stei­ne gelin­gen­der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on iden­ti­fi­ziert und in ers­ten Übun­gen prak­tisch umgesetzt.

Neben den theo­re­ti­schen Grund­la­gen nahm vor allem auch die Schu­lung der Prä­sen­ta­ti­ons­kom­pe­tenz der Teil­neh­men­den viel Raum im Work­shop ein. Durch locke­re Übun­gen, Video­auf­zeich­nun­gen und indi­vi­du­el­les Feed­back konn­te am eige­nen Auf­tritt gear­bei­tet wer­den. Dar­über hin­aus haben alle Teil­neh­men­den wei­ter­füh­ren­de Tipps zur Ver­bes­se­rung ihrer Prä­sen­ta­ti­ons­fä­hig­kei­ten über den Work­shop hin­aus erhalten.

Auch in punk­to Visua­li­sie­rung wur­den die Teil­neh­men­den geschult und mit prak­ti­schen Tipps zum wir­kungs­vol­len Ein­satz visu­el­ler Medi­en für die Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on ver­sorgt. Am Ende des Work­shops hat­ten alle einen ers­ten Pitch zur Prä­sen­ta­ti­on eines Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­jekts, inklu­si­ve Pos­ter, entwickelt.

Doch nicht nur die Ver­mitt­lung prak­ti­scher und theo­re­ti­scher Fähig­kei­ten, son­dern auch die Sen­si­bi­li­sie­rung der jun­gen Wissenschaftler:innen für die gegen­wär­ti­gen gesell­schaft­li­chen Dis­kur­se rund um KI stan­den im Fokus des Trai­nings. Denn nur wenn Wissenschaftskommunikator:innen ein Bewusst­sein dafür haben, wel­che Fra­gen, Sor­gen und Ängs­te die Gesell­schaft zum The­ma KI umtrei­ben, kann wir­kungs­vol­le und ziel­ge­rich­te­te Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on gelingen.

Unter der Lei­tung von Mar­kus Gott­sch­ling hat­ten die Teil­neh­men­den die Gele­gen­heit in einem zwei­ten Work­shop­mo­dul dann die Gele­gen­heit, ein eige­nes Pro­jekt zur Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on zu pla­nen und in der Ent­wick­lung Unter­stüt­zung zu bekom­men. Die For­schen­den konn­ten inner­halb des Trai­nings die eige­ne Idee kon­kre­ti­sie­ren und geeig­ne­te For­ma­te ent­wi­ckeln. Durch Inputs zu Krea­ti­vi­täts­tech­ni­ken und pro­duk­ti­ven Rou­ti­nen konn­ten die Teil­neh­men­den einen indi­vi­du­el­len Plan ent­wi­ckeln, mit­tels dem sie ihre Pro­jekt­idee in die Tat umsetzen.

Wir freu­en uns, die For­schen­den auf dem Weg zu einer selbst­be­wuss­ten und gelun­ge­nen Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on beglei­tet zu haben – und haben selbst durch die sys­te­ma­ti­sche Eva­lua­ti­on der Trai­nings vie­le Erkennt­nis­se gewon­nen, die wir im nächs­ten Jahr zur Neu­auf­la­ge der Koope­ra­ti­on umset­zen wol­len, dann schon zum drit­ten Mal.