Der Bürgerrat „KI und Freiheit“ hat heute in Stuttgart seine Empfehlungen zur Bürgerbeteiligung in der KI-Forschung an die Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg Petra Olschowski übergeben. Die zufällig ausgewählten 40 Bürger:innen fordern unter anderem sichere Infrastrukturen für Datenspenden, eine Sammelstelle für Themenvorschläge zur KI-Forschung sowie einen dauerhaften Bürgerrat zur Nutzung von Verkehrsdaten für eine bessere Mobilitätssteuerung.

Foto: Wolfram Scheible, Universität Tübingen.
Bürger:innen fordern transparente KI-Forschung
Neben strukturellen Vorschlägen setzt sich der Rat auch für eine verstärkte Transparenz in der Wissenschaftskommunikation ein. Gefordert werden unter anderem leicht verständliche Formate wie KI-Messen, Diskussionsrunden oder Tage der offenen Tür, um Interesse und Vertrauen in die KI-Forschung zu stärken.
Beeindruckendes Engagement
Ministerin Olschowski zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Bürger:innen und betonte die Bedeutung einer gesellschaftlichen Begleitung der KI-Forschung.
Auch die Rektorin der Universität Tübingen, Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, unterstrich die Bedeutung solcher Beteiligungsformate: „Technologische Innovationen müssen von Innovationen in der Partizipation begleitet werden.“ Rund um das RHET AI sind hier zahlreiche Angebote entwickelt worden, auch im Rahmen der Public Engagement Strategie der Universität Tübingen.
Die vierzig Teilnehmenden wurden per Zufallsverfahren aus vier Kommunen unterschiedlicher Größe in Baden-Württemberg ausgewählt – von der Großstadt bis zum ländlichen Raum. In vier Sitzungen von September bis Dezember 2024 diskutierten sie mit Ethiker:innen, KI-Expert:innen und Anwendenden, um Empfehlungen zu erarbeiten. Im Video gibt’s Einblicke:
Policy Paper mit Empfehlungen veröffentlicht
Alle Empfehlungen und eine ausführliche Dokumentation der Ratssitzungen sind in einem Policy Paper zusammengestellt, das hier heruntergeladen werden kann:
Mit der offiziellen Übergabe der Empfehlungen ist der Prozess des Bürgerrats nicht abgeschlossen. Ergebnisse und Auswirkungen des Projekts werden auf der Website www.buergerrat-ki.de laufend dokumentiert. Als nächstes werden die Empfehlungen mit dem Exzellenzcluster „Maschinelles Lernen für die Wissenschaft“, dem Public Advisory Board des Cyber Valley und mit der VolkswagenStiftung diskutiert.
„Das Tolle an diesem Bürgerrat war, dass unabhängig von unseren Bildungsabschlüssen alle gehört wurden und jeder etwas beitragen konnte. Ein Gefühl, das mir selten in der Gesellschaft vermittelt wird.“