Journalist-in-Residence Bettina Friedrich

Bet­ti­na Fried­rich vom Mit­tel­deut­schen Rund­funk (MDR) beschäf­tigt sich wäh­rend ihres Auf­ent­halts als Cyber Val­ley Jour­na­list-in-Resi­dence mit der Nut­zung von künst­li­cher Intel­li­genz für die jour­na­lis­ti­sche Arbeit. "Fra­gen zu stel­len, ist Kern von Jour­na­lis­mus", sagt Fried­rich. "Für die End­pro­duk­te wird meist aber nur ein Teil der Ant­wor­ten ver­wen­det. Ver­knap­pen gehört zum Beruf und ist auch wich­tig. Aber oft genug blei­ben vie­le Ant­wor­ten unge­nutzt oder sind nach ein­ma­li­ger Aus­strah­lung allen­falls in den Tie­fen von Archi­ven zu finden."

Fried­rich möch­te wäh­rend ihrer Zeit in Tübin­gen von Anfang Dezem­ber bis Mit­te März 2023 her­aus­fin­den, wie man der­ar­ti­ge Archiv­schät­ze heben und indi­vi­du­ell nutz­bar machen kann.

Bet­ti­na Friedrich ©

"Kurz gesagt: Journalist:innen stel­len vie­le Fra­gen. Wich­tig sind die Ant­wor­ten. Um die geht es in mei­nem Pro­jekt."

Aus ihrem Recher­che­vor­ha­ben ergibt sich noch eine wei­te­re Anwen­dungs­mög­lich­keit, nicht nur für den Jour­na­lis­mus: Denk­bar wäre es, zeit­ge­schicht­li­ches Wis­sen mit Hil­fe von KI über einen dia­lo­gi­schen Ansatz zur Ver­fü­gung zu stel­len. Nach dem Mot­to: "Ich stel­le geziel­te Fra­gen und bekom­me pass­ge­naue Ant­wor­ten." Die Nutzer:innen einer sol­chen KI-Anwen­dung könn­ten sich auf der Grund­la­ge von brei­tem Basis­ma­te­ri­al, das ent­we­der bereits vor­han­den ist oder extra pro­du­ziert wür­de, mit Per­so­nen aus Geschich­te und Zeit­ge­sche­hen direkt aus­tau­schen und so inter­ak­ti­ve Inter­views füh­ren, zum Bei­spiel im Museum.

Fried­rich wird sich und ihr Vor­ha­ben am 19. Dezem­ber 2022 in einer Online-Prä­sen­ta­ti­on von 12:00 Uhr bis 12:45 Uhr vor­stel­len. Eine Anmel­dung zu die­sem Mee­ting ist hier mög­lich.

Bet­ti­na Fried­rich arbei­tet im Team des Pro­gramm­di­rek­tors des Mit­tel­deut­schen Rund­funks. Sie hat Jour­na­lis­tik und Sla­vis­tik in Leip­zig, Zürich und Minsk stu­diert. Nach einem Volon­ta­ri­at beim ZDF arbei­te­te sie in ver­schie­de­nen Redak­tio­nen des MDR, in der Inten­danz und für den Chef­re­dak­teur. Wäh­rend des Stu­di­ums wur­de sie von der Stu­di­en­stif­tung des Deut­schen Vol­kes gefördert.

Über das Cyber Valley Journalist-in-Residence-Programm

In einem drei- bis sechs­mo­na­ti­gen Auf­ent­halt beschäf­tigt sich ein:e für die­ses Pro­gramm frei­ge­stell­te Wis­sen­schafts­jour­na­lis­tin bzw. Wis­sen­schafts­jour­na­list damit, wie KI-Anwen­dun­gen sinn­voll für guten Jour­na­lis­mus genutzt wer­den kön­nen. Oder wie Journalist:innen ange­mes­sen und evi­denz-basiert über die Tech­no­lo­gien hin­ter dem Schlag­wort "künst­li­che Intel­li­genz" berich­ten kön­nen. Die von einer unab­hän­gi­gen Jury aus­ge­wähl­te Jour­na­lis­tin bzw. der aus­ge­wähl­te Jour­na­list bestimmt The­ma und Fra­ge­stel­lung selbst. Das Pro­gramm ist eine Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Zen­trum für Rhe­to­ri­sche Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­schung zu künst­li­cher Intel­li­genz (RHET AI Cen­ter) und dem Cyber Val­ley.

Mehr Infor­ma­tio­nen zu Bet­ti­na Fried­rich und dem Jour­na­list-in-Resi­dence Pro­gramm von RHET AI Cen­ter und Cyber Val­ley gibt es auf unse­rer Public Enga­ge­ment Sei­te.