RHET AI-Tag 2024

Am 15. April haben wir uns als Team des RHET AI Cen­ters für unse­ren jähr­li­chen RHET AI Tag zusam­men­ge­fun­den. Seit der Grün­dung des RHET AI Cen­ters im Jahr 2021 fin­det die­ser als Mög­lich­keit der Refle­xi­on und Pla­nung statt. Im Zen­trum ste­hen immer zwei Fra­gen: Wo ste­hen wir als RHET AI Cen­ter gera­de? Und wie wol­len wir uns in der Zukunft auf­stel­len und weiterentwickeln?

Die Ver­an­stal­tung fand hybrid statt. Ein Teil der Teil­neh­men­den wur­de online aus Ber­lin und Karls­ru­he zuge­schal­tet, wäh­rend der Groß­teil sich im Gäs­te­haus der Uni­ver­si­tät Tübin­gen ein­ge­fun­den hat.

Für den ers­ten Teil der Ver­an­stal­tung stan­den Berich­te aus den ein­zel­nen Units über den Sta­tus quo auf der Tages­ord­nung. Die Unit 1 (Dis­cour­se & Nar­ra­ti­ves) begann mit einem Rück­blick auf die DGPuK-Jah­res­ta­gung, wel­che im Febru­ar und März in Karls­ru­he statt­ge­fun­den hat und vom Team der Unit 1 mit­or­ga­ni­siert wur­de. Teil der Tagung war auch eine Lesung mit anschlie­ßen­der Podi­ums­dis­kus­si­on mit dem öster­rei­chi­schen Autor Jörg Pirin­ger, sowie mit Prof. Jan Nihues, Prof. Annet­te Leßm­öll­mann. Mode­riert wur­de die Dis­ku­s­ison von Dr. Tho­mas Susanka.

Neben der Rück­schau auf ver­gan­ge­ne Events gab die Unit 1 auch einen Ein­blick in ihre aktu­el­le For­schung, ins­be­son­de­re in die inter­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Begriff der „Black­box“ in Bezug auf KI. Über zwei Codier­ta­ge hin­weg wur­de der Begriff inten­siv dis­ku­tiert, Kate­go­rien geschärft und ers­te Ergeb­nis­se aus dem Kor­pus (bestehend aus 1858 deutsch­spra­chi­gen Zei­tungs­ar­ti­keln) interpretiert.

Das Team der Unit 1 ist dar­über hin­aus an der Grün­dung des neu­en For­schungs­fo­kus KI der Gesell­schaft für Ange­wand­te Lin­gu­is­tik (GAL) betei­ligt. Bis­her ver­fügt die GAL über 15 Sek­tio­nen und zwei For­schungs­fo­kus­se, der Start­schuss für den neu­en Fokus „Künst­li­chen Intel­li­genz“ wird am 17.05.2024 im Rah­men des Arti­fi­ci­al Fri­days gege­ben. Im Rah­men die­ses For­schungs­fo­kus soll unter ande­rem ein Pro­mo­vie­ren­den-Netz­werk auf­ge­baut, sowie ers­te Ergeb­nis­se bei der GAL-Jah­res­ta­gung im Herbst prä­sen­tiert werden.

Für die Unit 2 (Visu­al Com­mu­ni­ca­ti­on) hat Erwin Feyer­sin­ger einen Aus­zug sei­ner aktu­el­len For­schung vor­ge­stellt. Dar­in beschäf­tigt er sich mit den Aus­wir­kun­gen gene­ra­ti­ver KI auf die Ani­ma­ti­ons­pro­duk­ti­on und den dar­aus resul­tie­ren­den Ver­än­de­run­gen für die Bran­che. Den gegen­wär­ti­gen KI-Hype ord­ne­te er in die­sem Zuge ein und gab eine Ein­schät­zung der mög­li­chen Poten­zia­le für die Ver­wen­dung von KI ab. Zu die­sem The­ma sprach er auch noch­mals detail­liert am 27.04.2024 auf dem Inter­na­tio­na­len Trick­film­fes­ti­val in Stutt­gart (ITFS).

Des Wei­te­ren gab die Unit 2 einen Aus­blick auf den Zwi­schen­stand des RHET AI Sam­mel­ban­des Arti­fi­ci­al Turn – Inter­dis­zi­pli­nä­re Per­spek­ti­ven auf Künst­li­che Intel­li­genz (Hg. von Anne Burk­hardt, Susan­ne Mar­schall und Olaf Kra­mer), wel­cher unter dem Label wbg Aca­de­mic im Ver­lag Her­der als Open-Access-Publi­ka­ti­on erschei­nen soll. Die ers­ten Bei­trä­ge sind bereits als Pre-Print erschie­nen.

Aus der Unit 3 (Com­mu­ni­ca­ti­ve Com­pe­tence) gab es einen Rück­blick auf zahl­rei­che Work­shops, die in den ver­gan­ge­nen Mona­ten gehal­ten wur­den und das Ziel der Unit: Kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­ten­zen zu KI zu ver­mit­teln, vor­an­trei­ben. Dar­über hin­aus berich­te­te Mar­kus Gott­sch­ling von sei­ner und Olaf Kra­mers Teil­nah­me an der Alpha­Per­sua­de im Febru­ar und vom Ver­net­zungs­tref­fen für KI in der Hoch­schul­leh­re, wel­ches im März vom Minis­te­ri­um für Wis­sen­schaft des Lan­des Baden-Würt­tem­berg ver­an­stal­tet wurde.

Ein Konferenzraum mit U-Förmiger Anordnung der Tische, außen sitzen Menschen vor ihnen Laptops. Im Hintergrund ist eine Leinwand zu sehen, auf die eine PowerPoint Präsentation projiziert wird. Neben der Leinwand stehen Patrick Klügel und Anika Kaiser und präsentieren.
Die Unit 4 gibt einen Über­blick zu geplan­ten Events der nächs­ten Monate

Die Unit 4 (Events Unit) prä­sen­tier­te Zwi­schen­er­geb­nis­se der RHET AI Lese­rei­he und des Pro­jekts I´m a Sci­en­tist, wel­ches in Koope­ra­ti­on mit Wis­sen­schaft im Dia­log statt­fin­det. Ziel der Unit 4 ist es, Ver­an­stal­tun­gen zu orga­ni­sie­ren, die Wis­sen zu KI ver­mit­teln. In die­sem Zuge wur­de der Begriff, bzw. das Kon­zept KI pro­ble­ma­ti­siert, mit dem sich die Unit wei­ter aus­ein­an­der­set­zen möch­te. Denn neben "wis­sen­schaft­li­chem" Wis­sen zu KI exis­tie­ren auch For­men des "nicht-wis­sen­schaft­li­chen" Wis­sens. In der Run­de wur­de dar­über dis­ku­tiert, was die­se Form des Wis­sens ist, was sie beinhal­tet und inwie­fern die bei­den For­men mit­ein­an­der ver­bun­den sind und in die Tätig­kei­ten der Unit 4 inklu­diert wer­den sollen.

Mit den Juni­or Sci­ence Cafés und einem lan­des­wei­ten Bür­ger­rats­pro­jekt stell­te die Unit 4 ihre neu­en Public-Enga­ge­ment-Pro­jek­te vor. Anika Kai­ser sprach über ihr Pro­mo­ti­ons­pro­jekt, das den Bür­ger­rat wis­sen­schaft­lich beglei­tet und sich mit epis­te­mi­scher Unge­rech­tig­keit sowie dem Ein­be­zug unter­schied­li­cher Wis­sens­ar­ten in deli­be­ra­ti­ven Public Enga­ge­ment-For­ma­ten beschäftigt.

Dar­auf­hin folg­ten die Mit­tags­pau­se und der zwei­te Teil der Ver­an­stal­tung. Dafür begab sich die gesam­te Grup­pe auf einen Spa­zier­gang zum geo­gra­phi­schen Mit­tel­punkt Baden-Würt­tem­bergs. Neben einem Grup­pen­fo­to wur­de die Zeit vor allem dafür genutzt, ein­an­der als Team noch bes­ser ken­nen­zu­ler­nen und sich in locke­rer Atmo­sphä­re aus­zu­tau­schen. In die­sem Zuge wur­de bei­spiels­wei­se die bren­nen­de Fra­ge beant­wor­tet, was das liebs­te Kar­tof­fel­ge­richt der ein­zel­nen Team­mit­glie­der ist.

Das Team des RHET AI Centers steht nebeneinander um die Markierung des geographischen Mittelpunkts von Baden-Württemberg herum verteilt. Im Hintergrund ist ein Wald zu sehen.
Das Team des RHET AI Cen­ters am geo­gra­phi­schen Mit­tel­punkt Baden-Württembergs

Nach die­sem auf­lo­ckern­den Spa­zier­gang wur­de sich erneut zusam­men­ge­setzt und gesam­melt, wel­che The­men am Nach­mit­tag noch gemein­sam bespro­chen wer­den soll­ten. Dar­aus bil­de­ten sich zwei Grup­pen, die sich ca. 45 Minu­ten Zeit nah­men, um über die aus­ge­wähl­ten The­men zu diskutieren.

In Grup­pe eins stand die Außen­wirk­sam­keit des RHET AI Cen­ters im Mit­tel­punkt. Bespro­chen wur­den einer­seits Publi­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten und außen­wirk­sa­me Pro­duk­te, wie etwa ein Hand­buch oder eine Son­der­edi­ti­on für eine the­ma­tisch pas­sen­de Zeit­schrift. Ande­rer­seits wur­de auch die Opti­mie­rung unse­rer Home­page und Social-Media Kanä­le, sowie die Arbeit der Stu­den­ti­schen Redak­ti­on thematisiert.

Grup­pe Zwei beschäf­tig­te sich mit der Tagung, wel­che 2025 gemein­sam mit der Expe­ri­men­ta in Heil­bronn statt­fin­den wird und ent­warf dazu ers­te Ideen für die inhalt­li­che Aus­ge­stal­tung, sowie mög­li­che Themenschwerpunkte.

Im Anschluss an die Grup­pen­dis­kus­sio­nen wur­den die bespro­che­nen Ergeb­nis­se zusam­men­ge­tra­gen und noch­mals gemein­sam sondiert.

Ins­ge­samt schau­en wir auf einen span­nen­den und pro­duk­ti­ven Tag zurück, der uns nicht nur als Team gestärkt, son­dern auch unse­re wei­te­re Arbeit neu inspi­riert und vor­an­ge­bracht hat. Wir bedan­ken uns bei allen, die dabei waren.